Warum graben sich Frösche und Kröten ein? (6 Gründe erklärt)

Frösche und Kröten leben in einer Vielzahl von Umgebungen, von Bäumen und Teichen bis hin zu Sümpfen und Wüsten.

Einige Frösche leben sogar unter der Erde!

Selbst Frösche, die den Großteil ihrer Zeit an der Oberfläche verbringen, ziehen sich gelegentlich ins Erdreich zurück. Vielleicht hast du schon einmal eine Kröte im Frühling aus ihrem Bau kriechen sehen oder deinen brandneuen Baumfrosch beobachtet, wie er sich im Substrat seines Terrariums eingräbt.

Du fragst dich vielleicht: Warum graben sich Frösche ein?

Frösche graben sich ein, wenn sie in den Winterschlaf oder die Sommerstarre gehen, Phasen der Ruhe, die durch Kälte oder Dürre ausgelöst werden. Sie können sich auch im Substrat vergraben, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist oder sie sich unsicher fühlen. Einige Frösche graben sich ein, um Beute zu lauern, und andere nutzen ihre Höhlen, um ihre Rufe zu verstärken!

Wenn du dich fragst, wohin Frösche im Winter verschwinden, warum sich dein Haustierfrosch im Substrat vergräbt, oder wie diese wasserliebenden Amphibien die Trockenzeit überstehen, bist du hier genau richtig!

Lass uns den Gründen nachgehen, warum sich Frösche eingraben!

1. 6 Gründe, warum Frösche und Kröten graben

ründe, warum Frösche und Kröten graben

Frösche verfügen über zahlreiche Anpassungen und Verhaltensweisen, die ihnen helfen, in ihren Lebensräumen zu überleben und zu gedeihen. Sich einzugraben schützt Frösche vor Wettereinflüssen und Fressfeinden. Es kann ihnen auch dabei helfen, Beute zu fangen oder einen Partner anzulocken!

1.1 Grund 1: Winterschlaf

Hast du dich jemals gefragt, wo Frösche im Winter bleiben?

Sie könnten unter der Erde sein!

Als wechselwarme Lebewesen kommen Frösche und Kröten mit extremer Kälte nicht gut zurecht. Sie mussten sich daher etwas einfallen lassen, um die Winter zu überstehen.

Frösche halten Winterschlaf, genau wie Bären, Bienen und Nagetiere. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, und ihr Herzschlag sowie die normale Atmung können sogar vollständig zum Erliegen kommen. Sie können jedoch immer noch Sauerstoff durch ihre Haut mittels Hautatmung aufnehmen, aber ein winterschlafender Frosch könnte tot erscheinen!

Frösche und Kröten verbringen ihre Winter in Hibernacula – Orten, an denen Lebewesen eine Art Ruhezustand über den Winter einnehmen. Je nach Froschart kann das Hibernaculum ein Bau, ein Riss in einem Baum oder der Grund eines Teiches sein.

Viele an Land lebende Anuren – wie zum Beispiel der Amerikanische Krötenfrosch und der Ostamerikanische Schaufelfuß – graben ihre eigenen Baue. Frösche können sich nur etwa 15 cm oder bis zu 90 cm tief in die Erde eingraben. Ihr Hauptziel ist es, unterhalb der Frostgrenze zu bleiben. Oberhalb der Frostgrenze ist der Boden so kalt, dass das Grundwasser gefriert.

Nicht immer graben Frösche ihre eigenen Baue. Sie könnten auch Unterschlupf in einem alten, von einem Säugetier gegrabenen Bau finden.

Frösche, die nicht so gut im Graben sind, wie etwa die Frühjahrslaubsänger und Waldfroscharten, finden Zuflucht in Löchern und Rissen in Baumstämmen, Bäumen oder Felsen. Sie könnten sich sogar in die Laubstreu eingraben. Diese Frösche sind den Elementen stärker ausgesetzt als jene, die tief in die Erde graben. Glücklicherweise verfügen sie über ein eingebautes Frostschutzmittel! Eine hohe Konzentration von Glukose in den Körpern dieser Anuren verhindert, dass sie vollständig gefrieren.

Unabhängig davon, wo ein Frosch seinen Winter verbringt, kann er monatelang im Ruhezustand bleiben. Wenn das Wetter wärmer wird, kehrt der Frosch zur Normalität zurück.

In Gefangenschaft gehaltene Frösche werden bei einer stabilen Temperatur gehalten und gehen nicht in den Winterschlaf.

1.2 Grund 2: Sommerschlaf

Frösche graben sich auch ein, wenn sie in die Sommerstarre gehen. Ähnlich wie der Winterschlaf ist die Sommerstarre eine weitere Form der Ruhephase, die Fröschen hilft, extreme Umweltbedingungen zu überstehen. Während der Winterschlaf durch extreme Kälte ausgelöst wird, ist die Sommerstarre eine Reaktion auf anhaltende Dürreperioden.

Interessanterweise haben Studien gezeigt, dass Frösche während der Sommerstarre jene Teile ihres Verstecks bevorzugen, die einen niedrigeren Sauerstoffgehalt aufweisen. Der niedrigere Sauerstoffgehalt könnte helfen, ihren Stoffwechsel schneller zu verlangsamen und somit mehr Energie zu sparen.

Der Prachthornfrosch und der afrikanische Ochsenfrosch sind nur zwei Beispiele für Frösche, die sich eingraben, wenn sie in die Sommerstarre gehen. Genau wie im Winterschlaf verlangsamt sich der Stoffwechsel der Frösche in der Sommerstarre, und sie können monatelang – oder sogar jahrelang – in diesem Zustand bleiben! Knoblauchkröten können beispielsweise bis zu 10 Jahre lang unterirdisch in der Sommerstarre verbringen!

Sieh dir das folgende Video an, in dem gezeigt wird, wie sich eine Knoblauchkröte eingräbt:

Wer weiß, wann sie wieder an die Oberfläche kommt?

In Zeiten von Dürre oder einfach während der jährlichen Trockenzeit stoßen einige Frösche mehrere Hautschichten ab, um eine Art wasserfeste Hülle zu schaffen, die mit Schleim bedeckt ist und nur ihre Nasenlöcher freilässt. Dies hilft, Wasser zu sparen und verhindert, dass der Frosch während der Sommerstarre austrocknet.

Wenn der Regen zurückkehrt, beendet der Frosch die Sommerstarre und nimmt seine normalen Aktivitäten wieder auf.

Weil Haustierfrösche ständig bei hoher Luftfeuchtigkeit gehalten werden, gehen sie nicht in die Sommerstarre.

1.3 Grund 3: Geringe Luftfeuchtigkeit

Trockene Bedingungen können dazu führen, dass Frösche sich eingraben – ohne dass sie in eine Ruhephase übergehen.

Frösche haben eine durchlässige Haut und verlieren Wasser, wenn sie trockener Luft ausgesetzt sind. Wie jeder Froschhalter und -liebhaber weiß: Feuchtigkeit ist wichtig! Je nach Art benötigen die meisten Haustierfrösche eine Luftfeuchtigkeit von 60-100%.

Wenn die Luft zu trocken ist, könnte sich ein Frosch eingraben, um Wasser zu sparen, ohne in den Ruhezustand zu gehen.

Geringe Luftfeuchtigkeit ist einer der Hauptgründe dafür, dass Haustierfrösche sich eingraben. Wenn dein Frosch viel Zeit im Substrat vergraben verbringt, überprüfe, ob die Luftfeuchtigkeit für die Art angemessen ist.

Wildlebende Frösche graben sich auch ein, um vorübergehenden Trockenperioden zu entfliehen. Zum Beispiel gräbt sich der Sandhügelfrosch in Australien tagsüber in den feuchten Sand unter der Oberfläche ein, kommt aber nachts heraus, um zu jagen. Regenfrösche, wie die im folgenden Video, verbringen aus demselben Grund den größten Teil ihres Tages unter der Erde!

Genießt diese entzückende Zusammenstellung von Regenfröschen, die sich einkuscheln:

Sich einzugraben schützt Regenfrösche auch vor Fressfeinden, was wir als Nächstes besprechen werden!

Nicht alle Frösche sind in der Lage, lange Perioden geringer Luftfeuchtigkeit zu bewältigen, daher solltest du immer dein Hygrometer genau beobachten, um sicherzustellen, dass dein Frosch eine gesunde Umgebung hat!

1.4 Grund 4: Schutz vor Raubtieren

Frösche graben sich auch ein, um sich vor Fressfeinden zu verstecken.

Obwohl Frösche furchteinflößende Jäger von Insekten, Würmern, Fischen, anderen Amphibien und sogar kleinen Säugetieren sind, gibt es viele andere Tiere, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen. Vögel, Schlangen, Fische, Säugetiere und sogar andere Froscharten sind natürliche Fressfeinde von Fröschen.

Weil sie Beutetiere sind, fühlen sich Frösche am sichersten, wenn sie viele Versteckmöglichkeiten haben. Frösche graben sich ein, wenn sie sich in ihrer Umgebung unsicher fühlen.

Eine Untersuchung von Gopherfröschen, die nach den Schildkröten benannt sind, deren Höhlen sie bewohnen, hat ergeben, dass Jungtiere eine höhere Überlebenschance bis zum Erwachsenenalter haben, wenn in der Nähe viele Schildkrötenhöhlen vorhanden sind. Dies verdeutlicht, wie wichtig Versteckmöglichkeiten sind, um Fressfeinden zu entgehen.

Neue Haustierfrösche graben sich oft ein, während sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnen. Sie haben noch nicht verstanden, dass ihr neues Heim frei von Fressfeinden ist und dass du keine Bedrohung darstellst, also vergraben sie sich im Bodengrund, um sich sicher zu fühlen.

Dein Frosch könnte sich auch im Substrat vergraben, wenn nicht genügend andere Verstecke zur Verfügung stehen. Sorge dafür, dass das Zuhause deines Frosches mit reichlich Pflanzen, Holz oder anderem natürlichen Material ausgestattet ist, um ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben!

1.5 Grund 5: Überfallen von Beute

Frösche graben sich auch ein, um sich vor ihrer Beute zu verstecken! Als Lauerjäger fangen viele Frösche ihre Beute einfach, indem sie sich ganz still verhalten und warten, bis die Beute nahe genug kommt, um sie zu schnappen.

Pacman-Frösche, Ochsenfrösche, Pfeilgiftfrösche, Laubfrösche und Kröten sind alles Beispiele für Anuren, die diese Jagdtechnik anwenden.

Manche Frösche legen bei der Hinterhaltjagd noch einen drauf. Sie bleiben nicht nur regungslos liegen, sondern verstecken sich auch. Pacman-Frösche zum Beispiel graben sich teilweise in den Bodengrund ein, um auf ihre Beute zu warten, bis sie nah genug herankommt.

1.6 Grund 6: Gute Akustik

Einige Frösche nutzen Höhlen, um ihre Rufe zu verstärken. Während die meisten männlichen Frösche über Schallblasen verfügen, um ihre Rufe zu verstärken und Weibchen anzuziehen, haben nicht alle diese Eigenschaft!

Grabende Frösche (aus der Gattung Heleioporus) besitzen keine Schallblasen und müssen auf andere Mittel zurückgreifen, um die Lautstärke ihrer Werberufe zu erhöhen.

Diese Frösche leben in Höhlen und legen sogar ihre Eier darin ab. Es wurde festgestellt, dass männliche Frösche, indem sie sich an einem bestimmten Punkt innerhalb einer Höhle positionieren, die Resonanz nutzen könnten, um die Intensität ihrer Rufe zu steigern! Auch wenn diese Frösche wohl die Physik hinter ihrem Verhalten nicht verstehen, wurde vorgeschlagen, dass Höhlen helfen, das Fehlen von Schallblasen bei den Fröschen auszugleichen.

2. Mein Frosch gräbt im Substrat, sollte ich mir Sorgen machen?

Wenn dein Frosch im Bodengrund gräbt, liegt das höchstwahrscheinlich an zu niedriger Luftfeuchtigkeit. Möglicherweise versucht dein Frosch auch, sich an eine falsche Temperatur im Terrarium anzupassen, oder es gibt nicht genügend Versteckmöglichkeiten.

Wenn du deinen Frosch gerade erst bekommen hast und er sich in den Bodengrund eingräbt, mach dir keine Sorgen! Dein neuer Freund braucht einfach noch etwas Zeit, um sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen. Versteckt sich dein Frosch nach 2 Wochen immer noch, solltest du seine Lebensbedingungen noch einmal überprüfen. Kommt dein Frosch nicht einmal zum Fressen heraus, solltest du einen Tierarzt zu Rate ziehen.

Ein Mangel an Versteckmöglichkeiten kann dazu führen, dass Frösche graben, selbst wenn sie schon eine Weile in ihrem neuen Zuhause sind! Versuche, das Terrarium etwas voller zu machen, damit sich dein Frosch sicher fühlt.

Wenn du einen Frosch hast, der bekannt dafür ist, sich im Boden zu vergraben, um seine Beute zu überraschen, wie beispielsweise einen Pacman-Frosch, dann ist das Graben im Substrat kein Grund zur Sorge. Besitzt du einen Frosch, der bekanntermaßen seine Tage unter der Erde verbringt, wie der Wüstenregenfrosch, zeigt dein Frosch einfach nur natürliches Verhalten. Es ist jedoch eine gute Idee, trotzdem die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu überprüfen, nur für den Fall!

Ich bin Alena, eine leidenschaftliche Tierliebhaberin mit einem besonderen Faible für die weniger flauschigen, aber genauso faszinierenden Geschöpfe - wie Bartagamen. Neben meiner Liebe zu Katzen und Hunden habe ich eine Schwäche für diese ruhigen, aber ausdrucksstarken Reptilien entwickelt Mein Ziel ist es nun, mein Wissen über die vielfältigen Bedürfnisse von Haustieren - sei es eine kuschelige Katze, ein treuer Hund oder eine sonnenliebende Bartagame - zu teilen.

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