Furzen Schlangen? Ein Zoologe gibt Antwort.

Über das Furzen wird selten gesprochen.

Die meisten von uns diskutieren nicht offen über ihre blähenden Gewohnheiten. Doch zumindest für Menschen ist Furzen normal und sogar gesund.

Wir alle tun es, ob du es nun zugeben möchtest oder nicht. Tatsächlich legen Studien nahe, dass die meisten Menschen mehr als 20 Mal am Tag Blähungen haben.

Es wäre verzeihlich, wenn du noch nicht über die Furzgewohnheiten von Schlangen nachgedacht hast.

Aber was ist mit Schlangen?

Entgegen der landläufigen Meinung furzen Schlangen tatsächlich. Aber, Schlangenfürze sind keine gewöhnlichen Fürze. Es gibt evolutionäre Vorteile, die mit dem Furzen von Schlangen verbunden sind. Von der Verteidigung gegen potenzielle Raubtiere bis hin zu Selbstreinigungstechniken können Fürze auch für Schlangen gesund sein. Wenn du jedoch eine Hausschlange hast, könnte übermäßiges oder übelriechendes Furzen auf ein zugrundeliegendes Gesundheitsproblem hinweisen.

Wenn du mehr über die Fähigkeiten deiner Schlange, Gase zu entlassen, erfahren möchtest, dann lies weiter!

1. Was ist ein Furz (genau)?

Was ist ein Furz (genau)?

In der Öffentlichkeit zu schreiben, hat manchmal seine Vorteile. Aber über Fürze zu schreiben, während man von Passanten beobachtet wird, ist auch für mich eine neue Erfahrung. Jeder, der zufällig einen Blick darauf wirft, während ich schreibe, könnte mich mit dem einen oder anderen verwunderten Blick belohnen.

Doch bevor wir in die ungewöhnliche Welt der Schlangenfürze eintauchen, müssen wir erst einmal verstehen, was ein Furz eigentlich ist.

Bei Menschen ist Furzen ein Nebenprodukt der Verdauung. Es ist eine Möglichkeit für uns, überschüssiges Gas, das sich in den Verdauungswegen ansammelt, loszuwerden.

Menschen sind Allesfresser, was bedeutet, dass wir sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte konsumieren (es sei denn, man ist Veganer). Bakterien in unserem Darm zersetzen sonst unverdauliche Pflanzenstoffe und setzen dabei Gas frei, das typischerweise durch den Anus entweicht.

Aufgrund bestimmter Nahrungsmittel, die wir essen, wie Produkte mit hohem Schwefel- oder Ballaststoffgehalt, neigen Menschen dazu, übelriechende Fürze zu produzieren. Allerdings entstehen Fürze auch, wenn wir versehentlich Luft beim Essen und Trinken schlucken.

2. Wie furzen Schlangen?

Es kommt zwar nicht oft vor, aber Schlangen furzen tatsächlich. Nur eben nicht so, wie wir es gewohnt sind.

Als strikte Fleischfresser nehmen Schlangen keine pflanzlichen Materialien zu sich. Deshalb besitzen sie auch keine Darmbakterien, die Pflanzenstoffe abbauen könnten.

Dementsprechend produziert der Körper einer Schlange nicht auf die gleiche Weise Gase wie der unsere.

Nicht nur die Ernährung von Schlangen und Menschen unterscheidet sich, sondern auch die Anatomie.

Während Menschen durch ihren Anus furzen, haben Schlangen keinen Anus. Stattdessen besitzen sie ein anatomisches Merkmal, das als Kloake bekannt ist. Kloaken erfüllen eine Doppelfunktion; sie unterstützen bei der Eiablage und der Ausscheidung von Abfall. Dazu gehören auch gasförmige Abfälle, sprich Fürze.

Es gibt noch weitere Unterschiede.

Bei Menschen können Fürze laut und manchmal übelriechend sein. Oft wird man einen furzenden Schlange kaum bemerken – es sei denn, sie ist unter Wasser und man sieht kleine Blasen oder auf lockerem Substrat, wo eine kleine Staubwolke sichtbar wird.

Im Internet gibt es zahlreiche Videos von furzenden Schlangen, manche lauter als andere. Hier ist ein kleiner Ausschnitt eines weniger anstößigen Furzes:

Gesunde Schlangen produzieren meist geruchlose Fürze, da ihre Nahrung nicht reich an Schwefel oder Ballaststoffen ist und somit keine Darmgärung stattfindet, die stinkende Fürze produzieren würde.

3. Warum furzen Schlangen?

Warum furzen Schlangen?

Nun, da wir wissen, wie es funktioniert, ist es an der Zeit, die Gründe zu erkunden, warum Schlangen pupsen!

3.1 Grund 1: Selbstreinigung

Zuvor erwähnte ich, dass Blähungen manchmal entstehen, wenn Menschen Luft beim Essen und Schlucken verschlucken.

Wie sich herausgestellt hat, wurde beobachtet, dass Schlangen genau dasselbe tun.

Im Gegensatz zum versehentlichen Luftschlucken bei Menschen scheinen Schlangen dieses Verhalten jedoch absichtlich an den Tag zu legen.

Diese Methode dient der Selbstreinigung. Wenn zum Beispiel eine Schlange Fremdkörper, wie Sand, in ihrer Kloake hat, öffnen sie ihren Mund, um Luft einzusaugen, und stoßen dann die Luft durch ihre Kloake aus, in der Hoffnung, dabei alle Partikel zu entfernen.

Meistens sind Selbstreinigungsfürze geräuschlos. Die einzige Möglichkeit festzustellen, ob eine Schlange dieses Verhalten zeigt, ist die Beobachtung der Schlange selbst sowie der umliegenden Gegend.

Beim Einatmen schwillt die Schlange vorübergehend an. Befindet sich die Schlange auf lockerem Untergrund, wie feinem Sand oder trockenem Dreck, kann man möglicherweise eine kleine Staubwolke um die Kloakenregion herum aufgewirbelt sehen.

3.2 Grund 2: Verteidigungs-Furz

Einige Schlangen tragen leuchtend bunte Farben, um Raubtiere abzuschrecken. Andere nutzen Warnsignale, wie Zischen oder Klappern. Es gibt jedoch einige Arten, die ihre Verteidigung auf die nächste Stufe heben.

Nehmen wir zum Beispiel die Sonora-Korallenschlange. Diese Art, die im Süden der Vereinigten Staaten und in Mexiko heimisch ist, ist hochgiftig. Allerdings ist der Einsatz von Gift energetisch sehr kostspielig, weshalb die meisten giftigen Arten ihr Gift lieber nicht zur Verteidigung einsetzen.

Ihre erste Verteidigungslinie ist ihr auffälliges Farbmuster. Dieses Phänomen, bekannt als Aposematismus, nutzen einige giftige Arten, um ihre Toxizität zu signalisieren.

Wenn das fehlschlägt, greift die Sonora-Korallenschlange aufs Furzen zurück. Ja, richtig gelesen. Diese Schlange furzt tatsächlich, um potenzielle Raubtiere abzuschrecken.

Wenn sie bedroht wird, versteckt die Korallenschlange ihren empfindlichen Kopf unter ihrem Körper und hebt ihren Schwanz an.

Wie bei der Selbstreinigungsmethode, nimmt die Korallenschlange einen großen Schluck Luft. Allerdings inhaliert sie die Luft nicht durch ihren Mund, sondern saugt aktiv Luft in ihr Kloakenventil und stößt sie dann kraftvoll aus.

Die Bewegung erzeugt ein Ploppgeräusch, welches Geräusche von bis zu 5,500 Hz erreicht. Das ist ein lautes Geräusch und liegt über dem typischen Hörbereich einer Schlange, sodass Wissenschaftler Kommunikation ausschließen können.

Der Begriff wurde passenderweise als „Kloakenploppen“ geprägt.

In Wirklichkeit klingt das Geräusch wie ein quietschender, aber kürzerer menschlicher Furz, allerdings ohne Geruch. Es wird angenommen, dass der „Furz“ über zwei Meter weit zu hören ist!

Obwohl relativ selten, verwendet eine andere Schlangenart, die westliche Haken-Nasenschlange, dieselbe Methode, um Kloakenploppen zu erzeugen. Dies deutet darauf hin, dass die beiden Arten einen gemeinsamen Fressfeind haben könnten.

3.3 Grund 3: Winterruhe

Die meisten Leute kennen den Begriff Winterschlaf, oder? Dabei handelt es sich um einen Zustand, in dem Tiere, meist während des Winters, eine Ruhephase einlegen. Ihre Stoffwechselaktivität und Körpertemperatur sinken dabei stark ab.

Bestimmte Schlangenarten, besonders solche, die in Gegenden mit ausgeprägten Jahreszeiten leben, durchlaufen ebenfalls eine Art Winterschlaf: die Brumation.

Brumation ist im Grunde genommen der Winterschlaf für wechselwarme Tiere.

Wenn eine Schlange kurz vor Beginn der Brumation gefressen hat, kann das zu Verdauungsproblemen und vermehrter Gasbildung führen.

Während die Schlange ihren Stoffwechsel herunterfährt, bleibt das Futter lange im Magen-Darm-Trakt. Das unverdaute Futter beginnt zu verrotten und setzt Gase frei, die die Schlange abgeben muss.

Dies kommt hauptsächlich bei wildlebenden Schlangen vor. Die meisten in Gefangenschaft gehaltenen Schlangen leben in speziell beheizten Terrarien, die eine Brumation überflüssig machen.

4. Sollte ich mir Sorgen machen, dass meine Schlange furzt?

Sollte ich mir Sorgen machen, dass meine Schlange furzt?

Blähungen sind bei Schlangen zwar nicht sehr häufig, aber dennoch natürlich.

Im Gegensatz zu unseren eigenen, riechen Furze von Schlangen nicht. Wenn du also einen unangenehmen Geruch bei deiner Schlange bemerkst, solltest du eventuell einen Tierarzt zu Rate ziehen.

Ein stechender Geruch kann eines der ersten Anzeichen einer bakteriellen Infektion um die Kloake oder im Darm sein.

Es können jedoch auch andere Darmprobleme die Ursache sein. Dies kann durch Viren, Pilze, Parasiten, Tumoren, Blockaden oder schlechte Haltungsbedingungen verursacht werden.

Parasitäre Infektionen, ebenso wie das Verschlucken von Luft beim Fressen, haben gezeigt, dass sie die Blähneigung für eine gewisse Zeit verstärken. In den meisten Fällen werden Schlangen, die unter Verdauungsproblemen leiden, häufiger furzen, allerdings nur für ein paar Tage.

Eine frühzeitige Diagnose von einem ausgebildeten Fachmann kann dabei helfen, Licht ins Dunkel bezüglich der Darmprobleme deiner Schlange zu bringen.

5. Abschließende Gedanken

Abschließende Gedanken zu formulieren ist oft eine Herausforderung, da sie den Kern dessen einfangen sollen, was zuvor besprochen wurde. Es geht darum, die wesentlichen Punkte zusammenzufassen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Bei der Betrachtung des Themas, das wir diskutiert haben, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Schlüsselaspekte nicht isoliert betrachtet werden sollten. Vielmehr ist es entscheidend, sie im Kontext zu sehen und zu verstehen, wie sie zusammenwirken.Eine abschließende Überlegung sollte nicht nur eine Wiederholung dessen sein, was bereits gesagt wurde, sondern auch einen Ausblick bieten. Es geht darum, zu überlegen, was die Erkenntnisse für die Zukunft bedeuten könnten und wie sie angewandt werden können. In diesem Sinne sollten wir uns nicht nur auf das Hier und Jetzt konzentrieren, sondern auch darüber nachdenken, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben könnten.Es ist auch wichtig, sich bewusst zu machen, dass trotz aller Analysen und Schlussfolgerungen immer Raum für weitere Diskussionen und Untersuchungen bleibt. Die Welt ändert sich ständig, und mit ihr unsere Sichtweisen und Verständnisse. Daher sollten wir offenbleiben für neue Ideen und bereit sein, unsere bisherigen Annahmen zu hinterfragen.Zum Abschluss möchte ich betonen, dass es entscheidend ist, das Bewusstsein und das Wissen, das wir erlangt haben, in konkrete Handlungen umzusetzen. Es genügt nicht, nur zu reflektieren; wir müssen auch aktiv werden und Veränderungen herbeiführen. Nur so können wir einen echten Unterschied machen und einen positiven Beitrag leisten.Ich hoffe, dass diese Überlegungen zum Nachdenken anregen und dazu beitragen, das besprochene Thema aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Lassen Sie uns mit Offenheit und Engagement weiter voranschreiten, um die Herausforderungen anzugehen und die Chancen zu nutzen, die sich uns bieten.

Ich bin Helena, Autorin bei tagtierisch.de. Meine Begeisterung für Haustiere, ob pelzig, gefiedert oder geschuppt, fließt in meine Artikel ein. Mein Fachwissen erstreckt sich von der Ernährung bis hin zu tiermedizinischen Notfällen. Ich lege großen Wert darauf, Tierbesitzern praktische Tipps und wertvolle Informationen zu geben, um das Zusammenleben mit ihren tierischen Begleitern zu verbessern.

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